Das Stadtteilforum Linden-Süd möchte sich in Bezug auf die Modernisierung des Westschnellweges nicht auf eine Diskussion und Beteiligung einlassen, bevor nicht geklärt ist, dass die Planungen auf der Grundlage des gesetzlich beschlossenen Ziels „Niedersachsen Klimaneutral bis 2040“ und des Verkehrsentwicklungsplanes 35+ der Region Hannover erfolgen. Die Sprecherinnen des Stadtteilforum Linden-Süd haben dazu einen offenen Brief an Olaf Lies, den Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung geschrieben.
Darin heißt es (gekürzt):
„Das geplante Dialog- und Beteiligungskonzept lenkt aus unserer Sicht, von dem Thema ab, um das es eigentlich geht: Eine klima- und menschenverträgliche sowie zukunftsorientierte Sanierung des Westschnellweges im Rahmen des gesetzlich beschlossenen Ziels „Niedersachsen Klimaneutral bis 2040“ und des Verkehrsentwicklungsplanes 35+ der Region Hannover verbunden mit Maßnahmen zur Verkehrswende.
Die Entscheidung solch einer Planung kann nicht ein „von der Mehrheit der beteiligten Gesellschaft getragener Konsens“ sein, wie Sie es wiederholt gesagt haben. Es ist bekannt, dass die meisten Menschen nicht nur Auto fahren, sondern ihr über Jahrzehnte gewohntes Verhalten nicht ohne Grund ändern – siehe Einführung des Rauchverbots. Mehr Straßen bewirken mehr Verkehr, keinen flüssigen Verkehrsfluss wie es sich „die autofahrende Mehrheit der beteiligten Gesellschaft“ wünscht, wenn es darum geht staufrei durch Linden-Limmer zu rasen.
Im Bezirk Linden-Limmer gibt es viele Kinder und Jugendliche, die geringste Anzahl an privat genutzten Pkw in ganz Hannover und einen überdurchschnittlich hohen Anteil Alleinerziehender sowie einkommensschwacher Menschen. Wir benötigen einen guten und vor allem bezahlbaren ÖPNV, sichere Schul-, Fuß- und Radwege – sicherlich keinen zu einer Autobahn ausgebauten Schnellweg.
Aus unserer Sicht ist es Ihre Aufgabe als Minister, das Ziel zu verfolgen, dass diese geplante Sanierung in Übereinstimmung mit den Klimazielen und -gesetzen erfolgt und alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die zu einer Mobilitätswende und damit zu „weniger“ Verkehr durch unseren Stadtbezirk beitragen. Sie kündigen aktuell das Gegenteil an. Das enttäuscht umso mehr, da Sie es dieses Mal wirklich anders machen könnten als beim Südschnellweg. […]
Die Verantwortung tragen Sie und darüber hinaus alle PolitikerInnen, die auf den verschiedenen Ebenen in die Verkehrsplanung und Stadtentwicklung einbezogen sind.“
Infos: www.Stadtteilforum-Linden-Sued.de